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Blume des Jahres

Loki Schmidt Stiftung

Die jährliche Wahl der Blume des Jahres soll die "Menschen immer wieder über den ökolo­gischen Wert der Pflanzen­welt und über die Not­wendig­keit des Schutzes aller bedrohten Arten informieren." (Loki Schmidt)

"Soll ich bringen Veilchen,
Die nur blühn' ein Weilchen,
Oder rothe Rosen,
Ach die dauerlosen?
Oder duft'ge Nelken,
Die am Abend welken?
Alle Blumen, alle,
Sind in gleichem Falle,
Kurzen Frühling`s farb'ge Widerhalle."

(Friedrich Rückert, 1788-1866)

Ehrenpreis

Seit 1980 macht die Loki Schmidt Stiftung mit der Aktion „Blume des Jahres“ auf gefährdete Pflanzen und ihre Lebens­räume aufmerk­sam.

Blume des Jahres 2025 - Das Sumpf-Blutauge

Augen auf für Moor- und Klimaschutz!

Comarum palustre

Wurden Moore in Märchen und Gedichten früher oft als schaurige und gefährliche Orte dargestellt, stehen sie heute für die drängendsten Themen unserer Zeit: den Arten- und Klimaschutz. 95 % der Moorflächen Deutschlands gelten als zerstört – eine verheerende Bilanz sowohl für die hochspezialisierten Arten, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind, als auch für die Senkung der Emissionen klimaschädlicher Gase. Mit der Wahl des Sumpf-Blutauges (Comarum palustre) zur 46. Blume des Jahres ruft die Loki Schmidt Stiftung zum Schutz der moorigen Ökosysteme auf und stellt deren Bedeutung für Pflanzen und Tiere, aber auch für uns Menschen in den Vordergrund.

Blume des Jahres 2025 - Sumpf-Blutauge

Foto: Cyrille Claudel, Loki Schmidt Stiftung Naturschutz Hamburg

Das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) wächst bevorzugt im Rand­bereich von Hoch­mooren und auf schlammigen, offenen Böden von Nieder­mooren, aber es kommt auch in nährstoff­armen Gräben sowie am Ufer stehender oder langsam fließender Gewässer vor. Von Mai bis August zieht seine auffällig purpurne, braune bis blutrote Färbung dort nicht nur unsere Blicke auf sich. Eine Vielzahl an Insekten, vor allem Wildbienen wie Baum-, Stein und Acker­hummeln sowie Fliegen, werden von ihr angelockt und für den Besuch mit zucker­reichem Nektar und Pollen belohnt. Das Sumpf-Blutauge gehört zur Familie der Rosen­gewächse, zu welcher nicht nur die namens­gebenden Rosen, sondern auch viele Obstsorten wie Apfel oder Erdbeere zugeordnet werden. Stacheln oder essbare Früchte sind bei der Blume des Jahres aber nicht zu finden. Seine 20 bis 70 cm langen Stängel sind oft flaumig bis zottig behaart, die Blätter bestehen aus 3-5 unpaarig zusammen­gesetzten Blattfiedern.

Während die Früchte heranreifen, erinnert die auf­gequollene Blütenachse tatsächlich an eine Erdbeere. Es werden etwa 1,5 mm große Nüsse ausgebildet, die dank ihrer Hakenspitze zum Beispiel im Gefieder von Wasser­vögeln hängen­bleiben und fort­getragen werden. Die Samen sind erst­klassige Schwimmer und können bis zu 12 Monate an der Wasser­oberfläche treiben, bis sie an einem neuen Wuchsort ange­schwemmt werden. Das Sumpf-Blutauge breitet sich zudem über Erdsprosse aus. Diese sogenannten Rhizome werden bis zu einem Meter lang und wachsen unter­getaucht im Wasser oder mit Vorliebe durch offenen, schlammigen Boden.

Blutstropfen, Teufelsauge oder Sumpf-Fingerkraut – im Volksmund ist die Blume des Jahres unter verschiedenen Namen bekannt. Doch auch in der Wissenschaft gibt es zwei Bezeichnungen. Ehemals als Potentilla palustris beschrieben, und somit den Fingerkräutern zugehörig, ergaben genetische Untersuchungen, dass das Sumpf-Blutauge die eigenständige Gattung Comarum bildet. Seit Anfang der 2000er heißt es daher Comarum palustre.

Blutrote Schönheit aus dem Moor

Die Blume des Jahres 2025 ist auf helle, feucht-nasse und vor allem nährstoffarme Lebensräume angewiesen. Aber genau diese sind in den vergangenen Jahrzehnten rapide zurückgegangen: Moore wurden durch Torfabbau, Entwässerung und anschließende Kultivierung zerstört; Gräben, Gewässer und Nasswiesen trockengelegt oder durch den Eintrag von Nährstoffen überdüngt. Diese Lebensräume sind für zahlreiche spezialisierte Pflanzen-, Pilz- und Tierarten verlorengegangen, in der Folge werden immer mehr Arten auf den Roten Listen geführt. Das Sumpf-Blutauge steht mittlerweile in allen Bundesländern auf der Roten Liste gefährdeter Arten.

Moorschutz ist Klimaschutz!

Intakte Moore sind die effektivsten und größten Kohlenstoff­speicher auf der Erde. Obwohl sie nur 3% der Erdoberfläche bedecken, binden sie in ihren Torfschichten ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs. Werden Moore entwässert, gelangt Luft in den Moorkörper, der Torf wird mineralisiert. In der Folge entweichen nicht nur riesige Mengen Methan (CH4) und Kohlenstoffdioxid (CO2), sondern zusätzlich auch Lachgas (N2O), dessen klimaschädliche Wirkung 300-mal höher ist als die des CO2. Entwässerte Moore werden so zur Treibhausgasquelle und tragen erheblich zum Klimawandel bei. In Deutschland sind Moorböden aufgrund unangepasster Bewirtschaftung und Entwässerung für ca. 2,5% bis 7% der jährlich vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich.

Mit dem Verlust wertvoller Moore steht also nicht nur das Überleben einer Vielzahl gefährdeter Arten auf dem Spiel – auch das Klima wird in erheblichem Maße beeinflusst.

Video: Julian Denstorf

Sämtliche Fotos wurden mit freund­licher Genehmigung von der Stiftung Natur­schutz Hamburg und der Stiftung Loki Schmidt zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:
www.loki-schmidt-stiftung.de


Blumen des Jahres aus vergangenen Jahren:

2023 - Kleine Braunelle

Blume des Jahres 2023 - Die Kleine Braunelle

Die kleine Braunelle (Prunella vulgaris) gehört zur Pflanzen­familie der Lippen­blüten­gewächse und besiedelt Wiesen, Weiden, Rasen und Weg­ränder.

2022 - Vierblättrige Einbeere

Blume des Jahres 2022 - Die Vierblättrige Einbeere

Mit der Wahl der Einbeere zur Blume des Jahres 2022 ruft die Loki Schmidt Stiftung zum Schutz dieser Pflanzen­art und ihres arten­reichen Lebens­raumes auf.

2021 - Großer Wiesenknopf

Blume des Jahres 2021 - Großer Wiesenknopf

Mit der Ernennung des Großen Wiesen­knopfes zur Blume des Jahres 2021 macht die Stiftung auf die Intensi­vierung der Grün­land­wirtschaft aufmerk­sam.

2020 - Fieberklee

Blume des Jahres 2020 - Fieberklee

Mit Fieberklee als Blume des Jahres 2020 wird auf den not­wendigen Schutz der Moore auf­merk­sam gemacht und ihre Bedeu­tung für Mensch und Natur thema­tisiert.

2019 - Besenheide

Blume des Jahres 2019 - Besenheide

Im Beisein des Hamburger Senators für Umwelt und Energie Jens Kerstan wurde die Besenheide zur Blume des Jahres 2019 ernannt.

2018 - Ehrenpreis

Blume des Jahres 2018 - Ehrenpreis

Die Loki Schmidt Stiftung hat eine seltene Auenpflanze zur Blume des Jahres 2018 gekürt. Der Lang­blättrige Ehrenpreis ist in ganz Deut­schland gefährdet.

2024 - Grasnelke

Blume des Jahres 2024 - Grasnelke

Mit der Wahl der Gras­nelke zur 45. Blume des Jahres ruft die Loki Schmidt Stiftung zum Schutz heimischer Wild­pflanzen und zum Erhalt blüten­reicher Salz­wiesen auf.

2025 - Sumpf-Blutauge

Blume des Jahres 2025 - Sumpf-Blutauge

Die Blume des Jahres 2025 - das Sumpf-Blutauge - ist auf helle, feucht­nasse und nährstoff­arme Lebens­räume (Moore z. B.) angewiesen, die rapide zurück­gegangen sind.

2017 - Klatschmohn

Klatschmohn

Klatsch­mohn steht in 2017 für viele andere bedrohte Acker­wild­pflanzen und stell­vertretend für den Verlust der bunten Vielfalt im Landbau.

2015 – Teufelsabbiss

Blume des Jahres 2015 – Der Teufelsabbiss

Der Sage nach wurde die Wurzel vom Teufel aus Zorn über die Heil­kraft der Pflanze abge­bissen: der Teufels­abbiss ist Blume des Jahres 2015.

2014 – Schwanenblume

Blume des Jahres 2014 – Die Schwanenblume

Zur Blume des Jahres 2014 wurde die Schwanen­blume von der Loki Schmidt Stiftung in Hamburg ernannt.

2013 – Leberblümchen

Leberblümchen

Die von Loki Schmidt gegründete Natur­schutz-Stiftung kürte das Leber­blümchen zur Blume des Jahres 2013.

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